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Donnerstag, 5. März 2020

Mandalay, Fahrt nach Bagan


Vom Inle-See nach Mandalay

Mandalay liegt am Irawadi-Fluss rund 716 Kilometer nördlich von Rangun. Mandalay wurde von König Mindon 1857 in freiem Gelände am Ufer des Irawadi errichtet, und zwar einer alten Prophezeiung Folge leistend, dass an dieser Stelle zum 2400. Jubiläum des buddhistischen Glaubens eine Stadt entstehen würde. 
Ein Teil der Festungsmauer am Abend.
Auf der Plattform des Mandalay-Berges
Vom Flughafen ging es mit einem Bus zum Zentrum von Mandalay. Unser Hotel lag in der Nähe der zwei km langen Festungsmauer, die den Königspalast und militärisches Sperrgebiet umschließt. Mit einem Tuk-Tuk fuhren wir zum Fuße des Mandalay-Berges. Aufstieg über Treppen, unterbrochen von Plattformen mit Schreinen und Figuren, Erfrischungsständen und Andenkenläden. Der Gipfel des Berges ist 236 m hoch und von oben hat man einen sehr guten Blick über die Stadt und die Weite der Landschaft.

Blick vom Mandalay-Hill
Auf dem Weg zu einem Restaurant nahe der Festungsmauern sind wir quer durch die Anlage der Kyauktawgyi-Pagode gegangen. Sie enthält eine riesige aus einem Marmorblock gemeißelte, sitzenden Buddha-Statue (15 m hoch und 500 t schwer). Man geht durch eine eindrucksvolle, verspiegelte Halle.

Im Marionetten-Theater, das es seit 30 Jahren unter der Leitung der Gründerin in Mandalay gibt, waren nur Touristen im Publikum, überwiegend aus Deutschland. Mit den großen Figuren wurden menschliche und tierische Bewegung nachgeahmt. Im Mittelpunkt standen tänzerische Bewegungen. Am schönsten fand ich eine Anbetungszene in einem Tempel. Die Figur trug dabei brennende Kerzen.



Am nächsten Morgen sind wir mit den hoteleigenen Fahrrädern entlang der Festungsmauer auf der breiten Fußgänger-Promenade zu den historischen Highlights gefahren.

Der eindrucksvoller Holzbau des goldenen „Palastklosters“ ist das einzige Überbleibsel vom einstigen Kern des Königspalastes. Es waren die Privat-Gemächer von König Mindon. Sein Sohn und Nachfolger Thibaw ließ die Anlage 1880 abbauen und außerhalb der Palastmauern wieder errichten. So entging des Gebäude dem verheerenden Feuersturm von 1945.
Die Dächer und Wände des Shwenandaw-Klosters sind mit kunstvoll geschnitzten Natfiguren oder Blumenornamenten ausgeschmückt.
Zwischen den Säulen ist eine Nachbildung des Königthrons.
Die misslungene und mit Zwangsarbeitern 1996 errichtete Rekonstruktion des Atumashi-Klosters. Von König Mignon wurde der Bau1857 als „unvergleichliches Kloster“ begonnen.
Sieben Jahre, sechs Monate und 22 Tage sollen 200 Kunsthandwerker gebraucht haben, um die auf Palmblätter geschriebene buddhistische Lehre auf 729 Marmortafeln zu übertragen. Hier ein Plakat vom Gesamt der Anlage.
Jede Tafel ist in einer kleinen weißen Pagode untergebracht, die um die vergoldete Pagode Mala Lawka Marazein gruppiert ist. Man nennt die Anlage auch das größte Buch der Welt.
In der Kuthodaw-Anlage  gibt es 729 kleine weiße Schreine mit je einer beidseitig beschriebenen Tafel.

Fotoshootings für frisch vermählte Paare.
Der Königspalast liegt im Zentrum der 4 m² großen Festungsanlage, die 1857 von König Mindon in Auftrag gegeben wurde (8 m hohe Mauern, 3 m dick, 52 m breite und 3 m tiefer Wassergraben).
Modelle im Königspalast, das letzte Königspaar Burmas
Imposant ist der 33 m hohe Wachturm, der über eine spiralförmige Außentreppe zu besteigen ist. Einziges Fenster zur Außenwelt für König Thibaw.
Blick vom Turm auf den rekonstruierten Königspalast. Der Palast ist im Krieg zwischen japanischen sowie britischen und indischen Soldaten 1945 vollständig zerstört worden. Die Nachbauten sind Geschmackssache.
Eingangsbereich des Königspalastes

Von 1857 bis 1885 diente Mandalay als letzte Hauptstadt des birmanischen Königreichs. Aufgrund astrologischer Berechnungen hatte Mandalay Amarapura als politisches Zentrum Birmas abgelöst. Nach der Eroberung Mandalays am 28. November 1885 und der Plünderung des Königspalastes durch britische Truppen wurde König Thibaw Min nach Indien ins Exil deportiert und die Hauptstadt nach Rangun verlegt. Im Zweiten Weltkrieg wurde Mandalay bei Kämpfen zwischen der japanischen Armee und den Briten weitgehend zerstört, der Königspalast in Schutt und Asche gelegt. Ende der 1990er-Jahre ließ die Militärregierung unter anderem auch durch den Einsatz von Zwangsarbeit die alten Königspalastanlagen wieder aufbauen.

Am Nachmittag buchten wir ein Tuk-Tuk, um zur größten Teakholzbrücke nach Amarapura zu fahren. Der Fahrer brachte uns auf die Idee, zunächst die Blattgoldproduktion und im Anschluss die Mahamuni-Pagode zu besuchen. Auf dem Weg nach Amarapura hielt der Fahrer noch an mehreren Pagoden und einem Kloster an.



Die Frauen schneiden das ausgetriebene Gold zu und verpacken  die Goldplättchen zwischen  speziell en Papieren.

Die jungen Männer machen sich bei dieser körperlich belastenden und monotonen Arbeit den Rücken kaputt. Sie schlagen mit einem Hammer auf  kleinste Flussgoldstüche ein bis diese hauchdünn sind. Der Beruf des Goldschlägers kann bereits mit 16 Jahren ergriffen werden.

Vor lauter Blattgold ist der Erhabene Weise kaum noch zu erkennen. Das Gesicht  bleibt frei und wird jeden Morgen von Mönchen gewaschen.

Die sitzende Statue „erhabener Weiser“ ist neben der Shwedagon-Pagode und dem „goldenen Felsen“ das Hauptzielpilgerziel des Landes. Sie ist 3,80 m hoch, aus Bronze und ist fast bis zur Unkenntlichkeit  mit Blattgold bedeckt. Wir konnten uns im Männerbereich vor die Statue setzen und beobachten wie einige Männer die Goldplättchen aufklebten. Frauen ist das Kleben verboten. 

Auf der gegenüberliegenden Seite des Taungthaman-See ist ein großes Kloster mit Schule. Im Alter von sieben geht jeder Junge in Myanmar für eine Woche ins Kloster. Dort werden die Jungen in die wichtigsten religiösen Praktiken eingeführt.



Die U-Bein-Brücke ist die längste Teak-Holzbrücke der Welt. Sie wurde 1850 unter König Pagan errichtet. Sie ist 1,2 km lang, besteht aus Holz alter Residenzen und überquert den Taungthaman-See. Ein Ort um alle Arten von Selfies zu schießen, auch wunderbar geeignet für Sonnenauf- und Untergangsbilder, Fotos mit Mönchen sind auch sehr beliebt...

Blick vom Schiff auf dem Weg nach Bagan auf die Pagoden in Sagaing 

Flussfahrt von Mandalay nach Bagan

Der Dampfer startete um 7 Uhr morgens am Ufer des Flusses Irrawaddy. Touristen überwiegend aus Europa, aber auch ein paar Einheimische waren unter den Passagieren. Eine Reisegruppe aus allen Bundesländern Deutschlands dominierte das Geschehen. Nach einer Stunden fuhren wir an den Hügeln von Sagaing vorbei. Mit den vielen Pagoden, die man vom Schiff aus sehen konnte, waren das schöne Fotomotive. Über Stunden wurde die Landschaft  sehr flach und es gab wenig Interessantes zu sehen bis auf entgegenkommende Schiffe, Dampfer, Schlepper, Boote. Ich konnte ausführlich Reiseberichte verfassen. Als es zu heiß an Deck wurde, konnte man sich in eine Großkabine unten Deck setzen, dort war es dank AC kühler. Einige Stunden widmeten wir uns unseren Lektüren, zwischendurch einmal kürzere Gespräche mit Mitreisenden. Es gab einen Zwischenstopp nach der Hälfte der Zeit. Alle Passagiere wurden durch ein Töpferdorf geführt. Diese Aktion hatte etwas von einem Zoobesuch. Bei Sonnenuntergang erreichte das Schiff Bagan.


Diese Frau im Töpfer-Dorf schlägt Muster in den Tontopf.

Gegen Abend fuhren wir unter der längsten Brücke Myanmars hindurch.

Vom Hafen aus ging es mit der Pferdekutsche zum Hotel.


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