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Samstag, 14. September 2019

Auf Karimunjawa

Nach einer vierstündigen Überfahrt mit einem kleinen Schiff über die Javasee kamen wir gestern - vom Schaukeln des Bootes sehr benommen - im Hafen von Karimunjava an. Unsere Unterkunft war nur wenige hundert Meter vom Anleger entfernt.
 Eine Insel im touristischen Aufbruch: hier kann man wunderbar an schönen Stränden in der Sonne liegen, schwimmen,  mit einem Boot zum Schnorcheln fahren und mit einem Motor-Roller über die Insel düsen.
Am Hafen von Semarang, mit der Kartini 1 haben wir die Überfahrt zur Insel gemacht.
Der Pavillon gehört zu einer luxuriösen Hotelanlage unter französischem Besitz. Dort haben wir am späten Nachmittag einen Kaffee getrunken. Die Saison ist bereits vorbei, so waren wir die einzigen Gäste.

Idyllisch sieht es aus, mit dem Schwimmen vom Ufer aus ist es schwierig, weil es sehr flach ist.  Ich habe mir erst mal die Füße an scharfkantigen Felsen verletzt.

Traditionelles Schattenspiel


 In Samerang waren wir abends noch einmal im historischen Zentrum, in dem die holländischen Kolonialbauten zu finden sind. Auf einem Festplatz gab es eine kleine Kirmes mit Karussellen und jede Menge Essensständen. Mir schien, dass wir die einzigen Touristen auf dem Markt waren. Wieder wurden wir von vielen Leuten sehr freundlich begrüßt und wir hatten ein längeres Gespräch mit einer Indonesierin, die viele Jahre in den USA gelebt hatte.
  In einer historischen Halle gab es klassisches javanesisches Schattenspiel. Die Aufführung sollte 6 Stunden dauern. Im  Zentrum der Bühne war der Spieler, der die Stabfiguren führte, und mit  verstellter Stimme die Monologe der einzelnen Figuren sprach und wichtige Szenen mit einfachen Schlaginstrumenten verstärkte. Dazu gehörte eine Gruppe von Frauen, die an einigen Stellen des Stückes sangen. Das Gamelan-Orchester begleitete das Spiel sehr rhythmisch, etwas monoton und stellenweise sehr laut. 
Die Veranstaltung wurde von der Stadt organisiert, weil man das Zentrum von  Semarang durch kulturelle Angebote  aufwerten will. Der Eintritt war frei, man musste sich in eine Liste eintragen und erhielt ein Essenspaket. Wir hatten den Eindruck, dass viele von den Leuten im Publikum aufgrund des kostenfreien Essens die Aufführung besuchten. Wir hielten ungefähr 45 Minuten aus. Verstanden hatten wir kein Wort von den langen Monologen.
Ich fand interessant, dass das Publikum vor der Leinwand saß. Im Reiseführer habe ich gelesen, dass beim traditionellen Schattenspiel auf Java die Frauen hinter der Leinwand gesessen, also nur die Schatten gesehen haben und die Männer vor der Leinwand saßen und den Spieler bei der Arbeit beobachten konnten.





Donnerstag, 12. September 2019

Ein Tag in Semarang

Semarang: Heute waren wir in Semerang unterwegs. Wir sind hier in dieser Millionen-Stadt, weil wir morgen von hier aus mit einer Fähre auf die Insel Karimunjawa fahren wollen. Leider geht die Fähre nur am Freitag und so müssen wir einen Tag in  Semarang verbringen.
Wir haben uns ein etwas teures Hotel organisiert, vor allem wegen dem Pool auf der vierten Etage. Bei dieser Verkehrssituation und der Hitze in den Städten benötigt man diese
Rückzugsmöglichkeiten, - wenn man es sich leisten kann.

Der Pool auf dem Dach wurde auch für privaten Schwimmunterricht benutzt. 
In der Stadt haben wir  holländische Kolonialbauten besucht, eindrucksvoll das Gebäude der ersten holländischen Eisenbahn-Gesellschaft in Indonesien. Dieses interessante Gebäude ist auch für die einheimische Bevölkerung eine Attraktion. Weiter waren wir in der Altstadt und besichtigten eine katholische Kirche von außen (die älteste Indonesiens) und eine von innen.
Wir waren in einem frisch renovierten Museum für moderne Kunst und haben uns dort interessante neue Gemälde und grafische Arbeiten angesehen. Zum Abschluss unseres Besuchs in der Innenstadt wurde es dann wieder traditionell: in China-Town besuchten wir einige chinesische Tempel und erlebten die besondere Atmosphäre dort.











Dienstag, 10. September 2019

Das Ramayana Ballett beim Prambanan

Yogyakarta: Nach der Besichtigung der Tempel waren wir gestern Abend noch bei einer Aufführung des Ramayana-Balletts. Das Ballett hat einen festen Aufführungsort - open Air. Von der Zuschauertribüne  blickt man auf die angestrahlten Tempelanlagen.
 Zu einer hinduistischen Tempelanlage passt natürlich das größte hinduistische Epos, das Ramayana gut (und das in einem Land, in dem die meisten Frauen mit Kopftuch unterwegs sind). Das Ballett hat uns sehr gut gefallen.  Die Handlung wurde über einen Bildschirm in Engisch erläutert. Ich fand es interessant wie zum Beispiel eine Versammlung getanzt wurde. Ohne die Erläuterung hätte man auch völlig andere Dinge interpretieren können.
Im Wesentlichen ging es um die Abenteuer von Rama und seines Begleiters. In der ersten Szene gewann er bei einem Wettbewerb mit einem Bogen seine Frau Dewi Sita. Im Laufe der Handlung wurde Sita nach Sri Lanka entführt und mit Unterstützung des Affenkönigs Hanoman gelang es Rama sie zurückzuholen.
Ein Gamelan-Orchester begleitete das Spiel und mit Gesang wurde die Handlung erläutert. In einer dramatischen Szene wurde echtes Feuer eingesetzt. Die Flammen loderten eindrucksvoll vor der Kulisse der Tempelanlage.
Ein Foto mit Darstellern gehört bei vielen Veranstaltungen dazu. 





Die größte hinduistische Tempelanlage in Südostasien

 Die Prambanan Tempelanlage befindet sich 17 km nordöstlich von Yogyakarta. Sie wurde im neunten und zehnten Jahrhundert unter König Balitung Maha Sambu aus der Sanjaya-Dynastie erbaut.  Die über 200 Tempel fielen Mitte des 16. Jahrhunderts einem Erdbeben zum Opfer und noch im 19. Jahrhundert  benutzte man die Steinquader zum Straßenbau. Heute gehören die erhaltenen Tempel zum UNESCO Weltkulturerbe. Das parkähnliche Gelände umfasst auch kleinere buddhistische Tempel.
Der buddhistische Tempel Candi Sewu
Eine Wächterfigur
Die große hinduistische Tempelanlage weist einen Mandala-Grundriss auf. Im Zentrum steht ein 40 m hoher Tempel, der dem Gott Shiva - Gott der Zerstörung und Erneuerung - gewidmet ist. Neben dem Haupttempel liegen rechts, beziehungsweise links, die Tempel für den Gott Brahma und dem Gott Vishnu. Die umliegenden kleineren Tempel gehören zu den Begleittieren der Götter: Candi Nandi für Shivas Kuh, Candi Angsa für Brahmas Schwan und Candi Geruda für Vishnus Vogel (Das Wappentier Indonesiens).
Beginnend mit dem Shiva-Tempel werden in zahlreichen Reliefs Szenen aus dem Ramayana dargestellt.








Montag, 9. September 2019

Borobudur, Ein gigantischer, buddhistischer Tempel







Rund 42 km nordwestlich von Yogyakarta liegt das größte buddhistische Monument der Welt. Es ist ein riesiger Stupa mit Mandala-Grundriss. Er wurde zwischen 750 und 840 von der Sailendra- Dynastie errichtet. Man vermutet, dass zur Errichtung des quadratischen Stufenbaus rund 10.000 Arbeiter erforderlich waren. Das Sailendra-Reich  wurde 856 von hinduistischen Fürsten abgelöst und der Borobudur wenig später durch einen Ausbruch des Vulkans Merapi für fast 1000 Jahre halb verschüttet.
In Ermangelung eines Innen-Raums wird der Borobudur umrundet, wobei seine Ebenen der Dreiteilung des Kosmos entsprechen. Auf einigen Stufen stellen plastische Reliefs vielfältige Szenen dar zum Beispiel das Leben des Buddha und der Sailendra-Aristokraten. Im Uhrzeigersinn und Stufe um Stufe läuft man also einen 5 km langes Bilderbuch ab.


 Wir sind morgens um 5:00 Uhr von unserem Hotel abgeholt worden. Mit einem Minibus ging es mit rasender Geschwindigkeit in Richtung des Monumenten Parks. Um 6:00 Uhr waren wir an der Kasse. Die Sonne stand noch nicht so hoch, so dass wir noch einige schöne Sonnenaufgangs-Bilder machen konnten. Ich - Michael - bin dann die ganzen 5 km von Stufe zu Stufe abgelaufen und habe mir viele der Reliefs angesehen. Die Darstellung des Buddha dominierte verständlicherweise. Die Auswahl an Halbreliefs, die ich fotografiert habe, sind also eher untypisch. Leider war Markus so fiebrig, dass er auf der Bank vor dem Borobudur  geschlafen hat, nachdem wir einmal die Spitze der Stupa erklettert hatten.







Yogyakarta 2: Das Wasserschloß

Dekorativ der obere Teil des Eingangstores des Lustgartens

 Schön anzusehen, war im Anschluss an den Palast das sogenannte Wasserschloss. Dazu schreibt unser Reiseführer: Südwestlich des Kraton liegen die Reste des 1758-1765 angelegten Wasserschlosses. Ursprünglich eine Art Lustgarten mit 59 Gebäuden. Gut erhalten beziehungsweise restauriert ist davon nur der Bereich um den zentralen Badeplatz. Der Rest liegt in Ruinen oder ist von Wohnhäusern überbaut. - Interessant war der Weg durch einen  unterirdischen Tunnel, der im Belagerungsfall als Fluchtweg diente.



Drei Becken gibt es zu bewundern: einmal für die Kinder und Frauen des Sultans, dann für die Konkubinen und durch das Haus getrennt das Schwimmbecken des Sultans.
Vieles erinnert hier an die Alhambra

Sonntag, 8. September 2019

In Yogyakarta - Der Sultanspalast


Yogyakarta, 7.9.2019. 
Am Sonntag sind wir früh aufgestanden und mit einem Grap-Taxi ins Zentrum gefahren - in den Städten bewegt der Tourist sich überwiegend so. Wir besuchten die Palastanlage des amtierenden Sultans, der zugleich der Gouverneur der Sonderzone Yogyakarta ist. Die Anlage liegt im Kraton, dem Wohn- und Arbeitsbereichs des Adels. Die meist ca. 100 Jahre alten einstöckigen Gebäude nehmen sich für einen Palast eher dezent aus. Unsere deutschsprachige Führerin meinte, dass der Sultan „bodenständig“ sei. In den Häusern, eingerichtet wie Museen, sind Objekte ausgestellt, die mit dem Leben der Sultans-Dynastie zu tun haben.
Während der Besichtigung sahen und hörten wir uns zwei unterschiedliche Tanz- und Musikaufführungen an. Bei dem ersten handelte es sich um einen höfischenTanz, bei dem die Macht des Sultans in Litaneien besungen wurde. Beim zweiten Tanz wurde mehr szenisch gespielt und Episoden aus einem indischen Epos dargestellt.

Der Eingangsbereich des Sultanpalastes
Ein Porträt des Sultans: die spitzen Ohren sind ein Zeichen für Weisheit.
Ein Musiker des Gamelan-Orchesters
Eine Tänzerin des klassisch höfischen Tanzes.

Tanzszene aus dem Ramayana