Von Yangon nach Bago
Nachmittags um 15 Uhr haben wir dann vom nahen Bahnhof aus den Zug von Yangon nach Bago genommen. In der Upper-Class bekommt man neben einem verstellbaren Sesselsitz noch eine Flasche Wasser überreicht. Alle Fenster sind geöffnet, der Wind fegt durch den Waggon und die hübschen grünen Vorhänge flattern im Wind. Der Zug schuckelt und ruckelt ununterbrochen, sodass Schreiben 🖊 unmöglich ist.
Fahrgeschwindigkeit ungefähr 50 km/h. Auf der Fahrt nach Bago und vor allem bei der Ankunft haben wir registriert, dass wir wirklich in einem armen Land sind. Die Hütten aus Holz oder Flechtwerk, die Steinhäuser sehr einfach, Müll überall. Die Straße vor dem Bahnhof nicht asphaltiert. Unsere Unterkunft in Bago lag direkt neben dem Highway, der Yangon mit Mandalay verbindet. Unglaublich der Verkehr auf dieser Straße, Motoräder, Autos, Busse, vereinzelte Tuk-Tuks, Lastwagen... verdreckt die Atemluft, dazu, wie so oft in Südostasien die kleinen Feuer, mit denen der Müll verbrannt wird. Die Mädchen und später die Managerin vom San Francisco waren sehr freundlich und hilfsbereit. Es gab sogar eine Fahrt per Motorrad zum nächsten Restaurant.
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Figuren aus einem der Tempel der Shwemawdaw Stupa. |
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Wichtigstes Bauwerk in Bago ist heute die Schwemadaw-Pagode, die Reliquien Buddhas beherbergen soll. Sie wurde bereits 825 errichtet, später aber wesentlich erweitert, u. a. von König Bodampay. |
Nach Bago fährt man, wenn man als Tourist mehr als zwei Wochen Zeit hat und historische buddhistische Tempelanlagen sehen will. Wir buchten beim Bruder der Managerin eine Rundtour, saßen hinten auf dem Pritschenwagen und ließen uns zu zehn interessanten Plätzen kutschieren. Zwischendurch machten wir eine Essenspause in einem einfachen Straßen-Restaurant und relaxten bei der Mittagshitze im „San Franciso“.
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Dieser junge Klosterschüler spielte in der Mittagshitze auf der Plattform der Hintha Gon Stupa mit seinem ferngesteuerten Auto. |
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Essen fassen im Kloster Kya Kha und Besucher dürfen zuschauen... |
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Während die eine Gruppe der Klosterschüler die Spenden der Einheimischen und Besucher einsammelt, bekommen die anderen ihren Schlag Reis aus dem großen Topf. |
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Einen Kilometer westlich des Bahnhofs befindet sich der zweitgrößte liegende Buddha von Bago der Shwethalyaung-Buddha. Er ist 54 Meter lang. Der erste liegende Buddha soll an diesem Ort im 10. Jahrhundert vom Mon-König Mgdadeikpa in Auftrag gegeben worden sein.
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Und das sagt Wikipedia zu Bago:
Bago war einst die Hauptstadt des
Reiches Pegu, das von den
Mon bereits im
9. Jahrhundert gegründet wurde. Im Jahr 1369 wurde es Hauptstadt eines unabhängigen Königreichs der Mon. Dieses erlebte um 1500 seine Blütezeit und erwarb sich vor allem durch den Überseehandel Wohlstand und Einfluss.
Im Jahr 1593 wurde es von dem birmanischen König
Tabinshwehti von
Taungu erobert. Dieser verlegte sogleich seine Hauptstadt in das strategisch günstig gelegene Pegu, von wo aus er weitere Eroberungszüge, unter anderem gegen das
siamesische Königreich Ayutthaya führte. Unter Tabinshwehtis Nachfolger
Bayinnaung wurde Pegu das Zentrum eines gewaltigen, aber nur kurzlebigen Reichs. Nach Bayinnaungs Tod schrumpfte der Einflussbereich Pegus rasch wieder, bis er 1599 völlig zusammenbrach. Die Hauptstadt wurde von Truppen
Arakans im Verbund mit portugiesischen Söldnern erobert und gebrandschatzt. ...
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Öffentliche Spenden haben 2002 die Errichtung dieses liegenden Buddhas ermöglicht. Er ist 76 Meter lang. |
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Ich sitze vor den gestylten Fußsohlen des überdimensionalen Buddhas. |
Die zahlreichen Kriege zwischen den Birmanen und den Mon sowie zwischen den Birmanen und den Siamesen (
Thai) führten dazu, dass heute kaum mehr Bauten übrig geblieben sind. Auch die zahlreichen
Erdbeben forderten ihren Tribut, so vernichteten Beben in den Jahren 1912, 1917 und 1930 nochmals wichtige Bauwerke.
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Blick von einer oberen Terrasse der Mahazedi Stupa gen Westen bei Sonnenuntergang. |
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Diie Mahazedi-Paya aus dem 16. Jahrhundert, ungewöhnlich sind die weißen Treppen zu einer oberen Plattform. |
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Vier Kilometer südlich von Bago befindet sich die Kyaikpun-Pagode. Sie wurde 1476 von König Dhammazedi errichtet und besteht aus einem hohen Pfeiler mit quadratischem Grundriss, dessen vier Seiten von 30 m hohen Statuen geschmückt sind. Sie zeigen Buddha und seine 3 Vorgänger. |
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Im Bahnhof von Bago werden die wenigen Touristen noch bevorzugt hinter dem Schalter mit der Fahrkarte versorgt. |
Nach Bago ging es morgens früh weiter zur Regierungshauptstadt Nay Pyi Taw, wieder mit dem Zug. Ob der Zug 🚂 pünktlich war, kann ich auch heute nicht sagen. Zur angegebenen Zeit, mündlich durch einen Beamten mitgeteilt, denn unter einem Packen von Zetteln und beschriebenen Kladden war kein Fahrplan zu finden, kam der Zug aus der Gegenrichtung, der nach Yangon fuhr. Wir warteten eine weitere Stunde und dann ging die Fahrt los.
Die Situation war wie am Sonntag, nur dass die Fahrt diesmal ein paar Stunden länger dauerte.
Die Sonne ging bereits unter, als wir in dieser seltsamen Stadt, die keine ist, landeten.
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Irgendwo hat sich hier der Fahrplan versteckt. Fährt er um 7.30 Uhr oder um 8.30 Uhr. Am besten kommen sie um 7 Uhr, dann können wir noch das Ticket ausstellen. |