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Mittwoch, 8. Januar 2020

Von Munnar nach Madurei



Richtig nett war die Fahrt von Munnar nach Madurai. Zunächst fuhren wir von unserem Hotel aus mit dem lokalen Bus 10 km nach Munnar. Das hatte uns der freundliche Mann an der Rezeption vom Green Valley Hotel geraten, früh dazu sein, um in Munnar einen Platz im Bus zu bekommen. 
Wir setzten uns wieder mal in die letzte Reihe. Jedes Schlagloch bekommt der Körper sofort mitgeteilt und muss reagieren. Einfaches Sitzen ist so nicht möglich. Es ging durch die schöne Teeplantagen-Landschaft, durch die Hügel, kleine Dörfer und Städte und später eine lange Serpentinenstrecke von den Kardamom-Bergen in die Ebene. Dort in Theni mussten wir den Bus wechseln und landeten wieder in der letzten Sitzreihe. Die hintere Tür blieb auch diesmal offen, so dass uns der Fahrtwind um die Nase wehte. Die ganze Zeit liefen indische Schlager aus Bollywood-Filmen. Nachdem ich mich an das Geschaukel gewöhnt hatte, konnte ich sogar im Reiseführer lesen. Wir erreichten die Millionenstadt
Madurai gegen Abend und hier war es wieder voll auf den Straßen und laut, ein ständiges Gehupe, viel Müll am Straßenrand, insgesamt wenig Schönes an Häusern und Plätzen, aber lebendiges Straßenleben.
Wilde Hunde findet man an vielen Orten in Indien. Hier am Bus während einer Pause hoffen sie, etwas vom Gebäck abzubekommen.
Der Bus hat die Berge verlassen und ist auf dem Weg nach Madurai in Tamil Nadu.
Die Tempel in Madurai  zählen zu den Höhepunkten indischer Tempel-Baukunst. Die außergewöhnliche Architektur, die Lebendigkeit der Rituale und nicht zuletzt die vielen interessanten Nebensächlichkeiten, die in und außerhalb der Tempelmauern stattfinden, machen das Heiligtum zu einem interessanten Ziel für Touristen.
Die vier imposanten und weithin sichtbaren Türme der Tempelanlage sind die dominantesten Wahrzeichen des Heiligtums und ragen bis zu 50 m in die Höhe. Sie sind über und über bevölkert mit himmlischen Wesen, Helden und Dämonen, die als bunt bemalte Gipsfiguren die Oberfläche der Torbauten bedecken. Es gibt fünf Eingänge in den Tempelkomplex.


Der größte Teil des Meenakshi-Sundareshvara-Tempels entstand zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert unter den Nayak-Herrschern. Thirumallai Nayak der bedeutendste der Regenten ließ den Tempelkomplex vollenden. Innerhalb von drei Innenhöfen und auf einer Fläche von circa 6 ha liegen die beiden Zentralschreine für Shiva und die Göttin Meenakshi, umgeben von mehreren Umfassungsmauern, Säulenhallen, weiteren Schreinen und einem großen Tempelteich. Vor allem morgens und abends Strömen Massen von Gläubigen zu den Pujas in den Tempel. Dann ist das Heiligtum erfüllt mit prallen Leben, Musik und Düften.

Reger Betrieb am Osteingang des Tempels. 
Handys und Fotoapparate mussten am Eingang abgegeben werden. So haben wir nur dieses eine Foto vom Inneren der Tempelanlage, das Markus von außen aufgenommen hat. Nach einer Zeit der Verwirrung mit einer schlechten englischsprachigen Broschüre entschieden wir uns für einen Guide. Der zog mit uns über eine Stunde durch die Tempel und zeigte uns so manches Detail, was wir ansonsten nicht entdeckt hätten. Eindrucksvoll die langen Warteschlangen, dicht an dicht, um ins Innere des Tempels zu gelangen. Nicht-Hindus haben keinen Zutritt.

Einer der Eingänge zum Pudu Mandapa dem Osteingang des Tempels gegenüber liegend.
In der Halle haben bis zu 200 Schneider ihren Arbeitsplatz. Innerhalb von Stunden machen sie aus einem Stück Stoff ein Kleidungsstück.
Die eindrucksvollen Figuren in der Halle werden teilweise von den Händlern verdeckt.
Eine Reiterfigur am Eingang der Halle auch aus der Zeit von Thirumallai Nayak gegenüber der Nandi-Figur.  

Diese Radfahrer sind von Mumbai per Rad nach Madurai gefahren. Wir haben sie vor dem Tempel getroffen.
Chili ist eine wichtige Zutat bei indischem Essen.
Der Tanzsaal des Palastes, heute ein Museum. Der hohe, längliche Raum ist von Arkaden umgeben. Reiche Stuck-Verzierungen, bestehend aus Elefanten, Yalis, Vögeln und menschlichen Figuren, schmücken die Bogenspitzen über den Arkaden und die Fenster an den Seiten.
Der Thirimallai-Nayak-Palast wurde um 1636 errichtet und im 19. Jahrhundert von den Briten renoviert. Mächtige Säulen flankieren den Innenhof. Gegenüber dem Eingang befindet sich die Audienzhalle mit dem geschmückten Thronsaal, der von einer großen Kuppel überwölbt wird. 
Die Nayaks wurden nach dem Niedergang des Vijayanagar Reiches als Provinzgouverneure eingesetzt .

So sah unsere Reiseroute in Südindien aus. Von Madurei fliegen wir weiter nach Colombo.

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