Translate

Dienstag, 21. Januar 2020

Kandy, Tempel und Gärten



Mittwoch, der 22.1. 2020

Nach Polonnaruwa sind wir nun in Kandy

Der Kandy-See am Abend

Mit dem lokalen Bus sind wir am Montag von Polonnaruwa über Dambulla direkt nach Kandy gefahren. Nach einer Teepause im homestay haben wir gleich das typische Touristenprogramm mitgemacht. Ein kurzer Gang  führte uns um den sehr stark befahrenen, eigentlich recht idyllischen See zu einem kulturellen Zentrum - eine Stunde lang typische kandyische Tänze und Musik- anschließend besuchten wir den berühmten Zahntempel während eines Gottesdienstes.
Die Trommler waren auch während der Tänze permanent im Einsatz. Zum Glück wurde der Sound nicht verstärkt. 


Insgesamt hat uns der Besuch des Tempels nicht so gut gefallen, es war sehr laut wegen des permanenten Schlagen der Trommel. Es war sehr voll, viele Touristen, auch gläubige Touristen hauptsächlich aus anderen asiatischen Ländern. Man stellte sich in Reihen und wurde schnell entlang des goldenen Reliquienschreins geführt und durch mehrere kleine Räume mit religiösen Artefakten. Alles musste schnell gehen, nichts von der Atmosphäre, die buddhistische Tempel in Lahdak oder Nepal ausstrahlen. 

Markus und der Bambus
Am Dienstag haben wir bei bestem Sonnenwetter den botanischen Garten 6 km vor Kandy besucht. Ein sehr großer, gut gepflegter und abwechslungsreich angelegter Park mit vielen sehr seltenen und gigantisch großen Baumriesen. Dort haben wir uns stundenlang aufgehalten, auf einer Bank gepicknickt und gelesen.

Unser dritter Tag in Kandy. Wir sitzen auf der überdachten Terrasse vom Freedom-Homestay und es regnet. Heute haben wir uns morgens, nachdem der Regen nachgelassen hatte am Bahnhof über die morgige Weiterfahrt nach Adams Peak informiert. Dann unternahmen wir einen Spaziergang durch einen großen waldähnlichen Park, oberhalb von Kandy. 
Der Uhrenturm in der Innenstadt wird von Bussen, Tuk-Tuks und Autos bedrängt.

Wir sind hier in Kandy wieder wie in Polonnaruwa die einzigen Gäste im Hotel. Die Gastgeber meinen, dass seit den Anschlägen auf Kirchen und Hotels mit vielen Toten in Colombo im letzten Jahr die Besucherzahlen in Sri Lanka stark zurück gegangen sind. 

Überall in der Stadt findet man große Wandbilder


















Kandy war die Hauptstadt des letzten singhalesischen Königreiches, das sich gegen zahlreiche Eroberungsversuche der Kolonialmächte behaupten konnte, bis es 1815 von den Briten erobert wurde. 
Im August 1867 wurde der Personenverkehr der heutigen Sri Lanka Railways von Colombo nach Kandy eröffnet, im September 1867 der Güterverkehr.
Die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist der Zahntempel (Sri Dalada Maligawa). Der buddhistische Tempel beherbergt einen Zahn Buddhas aus dem 4. Jahrhundert und dient noch heute als Pilgerstätte und Kloster. Nur wenige Menschen bekommen die Zahnreliquie selbst zu Gesicht. Lediglich ein vergoldeter Reliquienbehälter ist zu sehen.
An der Hauptstraße, der Dalada Vidiya, finden sich einige typische Gebäude aus der Kolonialzeit; erwähnenswert sind außerdem die verwinkelten Gassen zwischen Uhrenturm und Zahntempel, die rot-weiße Moschee in der Kotugodelle Vidiya und die St.Paul's Church nahe dem Tempelbezirk.
Hinter der Stupa befindet sich der Tempelkomplex des Zahntempels.
Der untere Teil des Zahntempels. Die Reliquie befindet sich im ersten Stockwerk hinter einer vergoldeten Tür.

Im sogenannten Zahntempel soll ein oberer linker Eckzahn des Buddha aufbewahrt werden. Diese Reliquie war eine wichtige Quelle der Legitimität des singhalesischen Königtums und wurde daher immer in der jeweiligen Residenzstadt aufbewahrt. Sie macht die Stadt zu einer der wichtigsten Pilgerstätten des Buddhismus, was ein wesentlicher Grund für den Wohlstand der Stadt ist. Zu den jährlichen Prozessionen Mitte August wird Kandy von zahlreichen Pilgern besucht, dann wird die Reliquie auf einem Elefanten durch die Stadt getragen.


  • Hinter dem Schrein mit der Zahnreliquie ist ein größeres Gebäude, dessen Stirnseite wird von einer großen goldenen Buddha-Figur eingenommen. Entlang der Wand sind Gemälde, sie erzählen, wie der Zahn Buddhas vom Scheiterhaufen gerettet wurde, wie ihn eine Nonne versteckt in ihrem Haar von Indien nach Sri Lanka brachte und auf welche wundersame Weise diese Reliquie immer wieder der Nachwelt erhalten blieb.


Im Zentrum der Verehrung ist die Zahnreliquie, der linke obere Eckzahn von Gautama Buddha. Die singhalesischen Könige betrachteten es als ihre Aufgabe, für eine würdige Unterbringung der Zahnreliquie zu sorgen. Deshalb ließen sie jeweils auf dem Gelände ihrer Residenz einen Zahntempel  errichten. Nachdem das letzte Königreich unter britische Herrschaft geraten war, fiel diese Aufgabe den Kolonialherren zu. Der eigentliche Schrein mit der Zahnreliquie ist ein relativ kleines zweigeschossiges Gebäude auf dem Gelände der einstigen Residenz. Die Zahnreliquie ist in einem goldenen Gefäß hinter einer reich verzierten Tür im Obergeschoss verborgen. Der Schrein ist umgeben von einem Gebäude, von dessen Flur im Obergeschoss hat man einen Blick auf die Kammer mit der Zahnreliquie, auf dem Tisch davor häufen sich die Opfergaben in Form von Blumenarrangements. 

Eine Palmenallee im botanischen Garten
Es gibt 120 Palmenarten auf der Erde. Sie können sich sehr unterscheiden.
Außerhalb der Stadtgrenze, etwa fünf Kilometer westlich, befindet sich der Botanische Garten von Peradeniya, der jährlich 1,2 Millionen Besucher zählt. Er wurde bereits 1371 angelegt und ist mit einer Fläche von 60 Hektar der größte des Landes. Hier lebt auch eine große Anzahl Flughunde. In diesem Park befindet sich auch der von der bedeckten Fläche wahrscheinlich größte Banyanbaum, der eine Fläche von über 2000 m² bedeckt.

Das ist eine Jackfruit. Die Frucht ist sehr schmackhaft. Sie schmeckt gekocht ähnlich wie Kürbis.
Diese riesigen Kokosnüsse stammen von einer Palmenart von den Seychellen.
Mitten in Kandy liegt der Udawattakele („Obergartenwald“), ein Naturreservat auf einem kleinen Berg. Auf diesem liegt die „Forest Hermitage“, ein Meditationszentrum der fortgeschrittenen Mönche. Dort lebte der deutschstämmige Mahathera Nyanaponika bis zu seinem Tod und leitete von hier die ebenfalls in Kandy ansässige Buddhist Publication Society.


200 Jahre alt ist diese gigantische Liane, die sich in alle Richtungen ausgebreitet hat. Nie vorher gesehen!
Ein Pelikan schwimmt auf dem Kandy-See.

Keine Kommentare: