Gestern - am Montag den 27. 4. 2020 - war in NZ ein Feiertag und der letzte Tag des strengen Shutdowns. Wir haben eine weite Fahrradtour ins Inland unternommen. Dem Waiotahe-Fluss folgend fuhren wir ins gleichnamige Tal. Nach mehreren Kilometern hörte die asphaltierte Straße auf und wurde zur Schotterpiste. Im Tal gibt es nur vereinzelte Häuser - wie bereits geschrieben wird vorwiegend Milchwirtschaft betrieben. Weit hinten lag ein Schullandheim in einem Wald - natürlich geschlossen. Markus wollte noch weiter fahren, als wir zu einem Schild „Privatweg“ kamen. Er fragte einen alten schwerhörigen Maori, der sich vor seinem Häuschen aufhielt, ob man weiterfahren könne. Zur Antwort kam ziemlich aggressiv, dass wir verschwinden sollten: „Fuck off!“ Wir drehten um und fuhren nach Ohiwa zurück.
|
Der Waiotahe fließt bei Ohiwa ins Meer. |
28.4.2020
Unser selbst organisierter Kuraufenthalt nähert sich langsam dem Ende. Jetzt bereiten wir uns schrittweise auf den Abschied vor. Unser Flug wurde mittlerweile schon fünf mal verändert.
Zur Zeit fliegen wir nächste Woche Dienstag mit Air New Zealand nach Los Angeles, weiter mit British Airways nach London und dann am gleichen Tag von London mit Lufthansa nach Frankfurt. Eine Nacht werden wir als Rückkehrer in einem Hotel beim Flughafen übernachten und morgens mit der Bahn zurück nach Berlin fahren und uns dort in zweiwöchige Quarantäne begeben.
|
Aus dem Inland kommend, fließt der Fluss Waiotahe ins Meer. |
|
Die Atmosphäre am Strand ist jeden Tag anders. |
|
Der tote Hammerhai wurde vermutlich - auf spezielle Weise - geangelt und dann liegen gelassen. |
|
Vor über einer Woche haben wir die größere Wohnung mit Terrasse bezogen. Hier haben wir einen besseren Tisch, ein bequemes Sofa und mehr Licht von der Sonne. |
|
Die Terrasse mit Blick in den Garten, durch die Bäume sieht man ein Stück vom Strand. |
|
Der Dünenweg geht durch ehemaliges Besiedlungsgebiet der Maoris. Die Maoris verehrten ihre erfolgreichen Dorfchefs nach ihrem Tod als Schutzgeister und errichteten ihnen Standbilder (dekorativer Nachbau) |
In den letzten Tagen haben wir zwei längere ausgewiesene Radtouren gemacht. Die Räder transportierten wir mit dem Auto zum jeweiligen Ausgangspunkt.
1. Dunes Trail
Die erste Tour startet an der Küste bei der Pakowhai Brücke hinter der Stadt Opotiki. Der 10 km lange Weg mäandert hinter den Dünen entlang, manchmal mit Blick aufs Meer, ansonsten schaut man ins bergige Hinterland. Man fährt leicht auf und ab, immer parallel zum Küsten-Highway. Den Highway haben wir am Schluss des Dunes-Trails gekreuzt und sind noch ein Stück Landstraße ins wenig besiedelte Inland gefahren (Beginn des MOTU-Trails). Dann ging es die gesamte Strecke - ca. 12 km - wieder zurück zum Parkplatz.
|
Bei bestem Wetter auf dem Dunes-Trail. Helme sind übrigens in NZ verpflichtend. |
|
Von europäischen Einwanderern vor ca. 100 Jahren mit Hilfe der einheimischen Bevölkerung errichtete christliche Kirche. Sie liegt an der Radstrecke MOTU-Trail, die weit ins Inland führt. |
Tour 2: Gefährliche Fahrt auf dem Pakihiri Track.
Startpunkt war ein Unterstand mit Infotafeln am Ende der Pakihi-Straße 22 Kilometer östlich von Opotiki. Die Mountainbike-Strecke verläuft auf einem schmalen Weg 21 km parallel zum Fluss Pakihi durch ein tief eingeschnittenes Tal. Eigentlich soll man den Weg von den Bergen ins Tal nehmen, aber da wir die einzigen Touristen waren - bis auf zwei einheimische, erfolglose Jäger - war es kein Problem in die entgegengesetzte Richtung zu fahren. Die Landschaft war sehr einnehmend, immer in Flussnähe ging es durch ein Waldgebiet mit Bäumen und Pflanzen des Regenwaldes zunächst leicht bergauf.
Der Weg war aber nicht so easy, wie er zunächst aussah. An vielen Stellen waren Schutt, Steine und Felsen von den Seiten abgebrochen und blockierten die Strecke. Dann hieß es absteigen und schieben oder das Rad tragen. Wir alten Männer kamen auf zwei Unfälle. Markus rutschte beim Ausweichen vor einem toten Possums samt Fahrrad die Böschung abwärts, er blieb ohne Verletzung. Michael stürzte beim Versuch einem Schutthaufen auszuweichen mit Schwung eine steile, schotterige Böschung hinunter. Ein ziemlich gefährlicher Sturz, der zum Glück nicht auf den Felsen im Fluss endete. - Nach der zweiwöchigen Quarantäne wird man hoffentlich von den Schürfwunden und blauen Flecken an Armen, Beinen und am Rücken nichts mehr sehen. 🤭
|
Am Anfang des Trails ist die Strecke noch gut ausgebaut und der Boden weich. |
|
Der Pakihi mäandert durch das Tal. An manchen Stellen schimmert das Wasser grün. Wir fuhren bis zu einer neuen Hängebrücke, die an der Stelle einer historischen Hängebrücke errichtet wurde. Vor 100 Jahren versuchte man vergebens eine Kutschenstrecke durch das Tal zu bauen. Geblieben ist dieser tolle Wanderweg! |
|
Das Pakihi-Flusstal |
|
Hurra, der Park ist wieder geöffnet. Ein Schild verweist aber auf die einzuhaltende Abstandsregel. Blick auf „unseren“ Hausstrand. |
|
Wir werden diesen fantastischen Ausblick auf die Ohiwa-Bucht vermissen!!! |
Keine neuen Fälle in Neuseeland - meldet die ARD
4. Mai, 04:15 Uhr
Neuseeland meldet zum ersten Mal seit dem 16. März keine neuen Corona-Fälle. Es gebe keine weiteren virusbedingten Todesfälle und die Zahl der Todesopfer bliebe bei 20, sagt der Generaldirektor des Gesundheitswesens, Ashley Bloomfield. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle im Land liege bei 1137. Neuseeland hat bereits vergangene Woche einige Beschränkungen des täglichen Lebens aufgehoben.
|
Mietauto-Abgabe in Auckland. Es gab keinen Parkplatz mehr, da alle Wagen zurück waren. Die Autovermietung verkauft jetzt Fahrzeuge. Zukunft ungewiss, da Neuseeland die Grenzen noch lange geschlossen halten will (bis es einen Impfstoff gibt). |
|
Anzeigentafel am Flughafen Auckland: viele gecancelte Flüge. |
|
Jetzt am 6.7. 2020 um Mitternacht deutscher Zeit sind wir immerhin schon in den USA. Vom Flughafen Los Angeles fliegen nur wenige Maschinen ab, die riesigen Hallen sind so gut wie leer. Die große Maschine von Auckland war ausgebucht. Es war auch der einzige Flieger, der in den Abendstunden abgehoben ist. |
|
Coronavirus-Leere am Flughafen in L.A. |
|
Zwei Wochen in Berlin. Hurra, die Quarantäne ist vorbei! Ausflug zum Tempelhofer Flugfeld. |
|
Ein Balkon, eine schöne Aussicht, gutes Wetter und ein Erledigungsprogramm hilft, um zwei Wochen in der Wohnung zu verbringen. Jetzt hat Berlin die Quarantänebestimmungen für aus dem Ausland Kommende auch aufgehoben. Sie gelten aber nur für das europäische Ausland, Neuseeland findet keine Berücksichtigung. – Hier der Blick auf den Schöneberger Gasometer, kann noch nicht besichtigt werden! |
1 Kommentar:
Lieber Michael, sehr schöne Reisefotos (bis auf das Fischfoto). ich wünsche Euch, dass euer Rückflug am 4.5. funktioniert. Grüße Ulli
Kommentar veröffentlichen