In Kochi
Am ersten Weihnachtstag sind wir mit einem Fährboot auf das Festland gefahren. Das größte Stadtviertel Ernakulam ist modern, geschäftig und schnell wachsend. Wir haben eine städtische Galerie besucht und waren dort die einzigen Gäste. So konnten wir uns ausführlich mit den Künstlern unterhalten. Wenig beeindruckend war der sich in der Nähe befindende Hindu Tempel. Mit der super sauberen und schnellen U-Bahn ging es zum angepriesenen Einkaufszentrum der Lulu Mall. Dort war es angenehm temperiert, weihnachtlich dekoriert und die Massen waren unterwegs. Voll war es weniger in den Geschäften als auf der Etage, auf der es zahlreiche Restaurants mit Selbstbedienung gab. Mehrere Karussells wie auf einer Kirmes waren auch auf dieser Etage in Betrieb sowie eine Schlittschuhbahn.
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Hinduistischer Tempelturm in Ernakulam |
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Ein Bild aus der Kunst-Ausstellung: eine Mosaik aus gefalteten Papierstreifen |
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Die moderne Bahn in Ernakulam, sieht es nicht aus wie am Berliner Gleisdreieck? |
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Das indo – portugiesische Museum im Park des Bischofhauses in Kochi zeigt Kostbarkeiten aus dem Besitz der katholischen Gemeinde. Darunter befinden sich Teile eines Teakholzaltares aus dem 16. Jahrhundert, Prozessionskreuze sowie Statuen und Gewänder. |
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Altarfiguren aus dem Museumsbestand |
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Eine Krippe fand sich nicht nur im Museum sondern auch im Eingangsbereich einiger Häuser. In unserem Home stay wurde die Krippe am Heiligen Abend von der Familie im Garten aufgebaut. |
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Festlich beleuchtet zeigt sich die Santa Cruz Kathedrale in Fort Kochi am Heiligen Abend. Das Gebäude wurde um 1900 errichtet und besitzt farbenfrohe Innendekorationen. |
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Der Innenraum der Santa Cruz Kathedrale. |
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Die Kathedrale am Nachmittag |
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Ein Wandbild in Fort Kochi |
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Geht es noch ein bisschen mehr? Festtagsbeleuchtung in Fort Kochi an einem Privathaus |
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Viele koloniale Gebäude der Portugiesen und Holländer sind heute Hotels oder Restaurants |
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Die St. Francis Church gilt als erste nach europäischer Bauart errichtete Kirche. Die Kirche aus dem Jahr 1516 beherbergt in ihrem Inneren die Grabsteine verschiedene Funktionsträger der ehemaligen portugiesischen und holländischen Machthaber. Hier hatte man 1524 auch Vasco da Gama beigesetzt. |
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Wandbild in Fort Kochi |
In den Backwaters
Gestern am zweiten Weihnachtstag haben wir unsere erste Backwater-Bootstour unternommen. Von Kochi aus sind wir mit dem Taxi zur Bootsanlegestelle ca. 20 km südlich von Kochi gebracht worden. In einem kleinen Boot, in dem ungefähr 14 Passagiere Platz hatten, wurden wir von zwei Bootsführern in einem sehr langsamen Tempo durch einen Fluss und schmale Kanäle gefahren. Halt gab es auf einer Insel, dort wurden uns verschiedene Pflanzen - Heilpflanzen, Gemüse, Früchte - gezeigt. Mittags gab es das traditionelle Thali; als Teller diente ein Bananenblatt. Die meisten Inder essen mit einer Hand und benötigen kein Besteck. Die Westler bekamen einen Löffel.
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Kuttanad heißt die Region, wo sich die Flüsse der Western Ghats mit dem salzigen Wasser des arabischen Meeres mischen und eine Landschaft geformt haben, die nicht mehr Wasser und doch noch nicht ganz Land ist. Seen, Flüsse und ein ausgedehntes Netz von Kanälen bedecken ein fast 2000 km² großes Gebiet. Von Kochi im Norden bis Kollam im Süden, von Kottayam im Osten bis Alappuzha im Westen verlaufen 900 km Wasserstraßen, gesäumt von üppiger Vegetation. |
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Mit einem ähnlichen Boot wie diesem, waren wir unterwegs. |
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Schon seit Jahrhunderten werden die Backwaters als Handels- und Verkehrswege genutzt, das Land ist sehr fruchtbar. Vor allem Reis, aber auch Kokospalmen, Kautschuk und Bananen gedeihen auf den unzähligen Inseln, die mit Dämmen vor Versalzung geschützt werden müssen und bis zu 2,20 m unter dem Meeresspiegel liegen. |
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Rund 2 Millionen Menschen wohnen in den Städten und kleinen Dörfern entlang der Kanäle. Die meisten leben von der Landwirtschaft, arbeiten in der Kokos-Verarbeitung oder anderen kleinen Industrien. Boote schippern die Kinder zur Schule und die Erwachsenen zur Arbeit, denn Straßen gibt es sehr wenige oder sie bedeuten große Umwege. Die Einheimischen sind aber längst nicht mehr die einzigen Bootspassagiere. Der Tourismus auf zu Hausbooten umgebauten Lastkähnen nimmt immer mehr zu. |
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Die Backwaters sind nicht nur eine der reizvollsten Landschaften Indiens sondern auch ein labiles Ökosystemen, dessen Flora und Fauna den verschiedensten Bedrohungen ausgesetzt ist. Sowohl den Vögeln als auch den Wassertieren macht die zunehmende Umweltverschmutzung zu schaffen. Pestizide und Industrieabfälle, die in die Flüsse geleitet werden, haben in der Vergangenheit immer wieder zu Fischsterben geführt. |
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Fortbewegt wurden wir durch zwei Bootsleute, die das Boot mit einer langen Stange vom Uferrand bzw. vom Flussbett abstießen. Das nennt man einen Stocherkahn. Diese Art von Booten gibt es auch im Spreewald südlich von Berlin. |
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