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Montag, 18. November 2019

Weiter durch Karnataka im Süden Indiens




Von Bidar nach Gulbarga
Am  Busbahnhof von Bidar konnten wir gleich in den relativ bequemen Bus nach Gulbarga einsteigen. Wider Erwarten waren die Straßen in gutem Zustand, es ging durch eine weite, dunstige Ebene, die landwirtschaftlich genutzt wurde. Vom Busbahnhof ging es dann mit einem Tuk-Tuk zum Hotel „Heritage Inn“. Neben der viel weniger gut erhaltenen Festung verglichen mit Bidar, besichtigten wir die Moschee auf dem Festungsgelände, besuchten eine Buchhandlung und landeten später im Science-Zentrum, durch das wir sehr kompetent geführt wurden. Neben physikalischen Experimenten an  Stationen wurde Mathematik materialbasiert veranschaulicht. Ein Spiegelkabinett sorgte für den Fun-Faktor.

In der Festungsanlage von Gulbarga sind einfache Hütten und eine  ärmliche Siedlung. Die beiden Kinder  kamen auf uns zu und wollten sich unbedingt fotografieren lassen. Wir waren schon vorher wieder ein beliebtes Fotomotiv.
Die Jami-Moschee vom Beginn des 15. Jahrhunderts, erbaut unter der Herrschaft von Firoz Shah Bahmani.
 
Das Bahmani-Sultanat war ein islamischer Staat in Zentralindien und existierte von seiner Gründung 1345/47 bis zu seinem Zerfall nach 1489. Bahman-Shah übernahm oder besiegte die restlichen Truppen des Delhi-Sultans im Süden und kämpfte gegen seine hinduistischen Nachbarn. Das Bahmani-Sultanat löste sich unter dem letzten Sultan Mahmud Shah IV. (1482–1512) auf. Aus ihm gingen die fünf 
Dekkan-Sultanate BijapurGolkondaAhmadnagarBidar und Berar hervor.
Angeblich soll der Architekt der Moschee aus Nordafrika stammen.
Man kann unter 75 schmalen Dachkuppeln entlang spazieren. Die Moschee wird heute noch zu religiösen Zwecken genutzt.
Das ist nicht irgendwo im Iran. Die Mehrzahl der Bewohner im Deccan  sind Moslems. Die Frauen gehen durch ein Eingangstor der Gulbarga-Festung. Gulbarga war vor Bidar die Hauptstadt des Bahmani-Sultanats. 

Manchmal ist Michael kopflos unterwegs, meint Markus. 
Ein Fake-Taj-Mahal gesehen in einem Vergnügungspark in Gulbarga bei Sonnenuntergang. 

Dienstag, 19. November, Von Gulbarga nach Bijapur
Mit dem Bus ging es nach Bijapur. Die Fahrt war wieder ganz angenehm bis auf einige Bodenwellen, die uns in der letzten Sitzreihe nach oben fliegen und wieder runterknallen ließen. Ich konnte sogar lesen und war ganz begeistert über das Buch zur Geschichte Indiens im Mittelalter, das ich gestern in der Schulbuchhandlung gefunden habe. Wir bewegen uns in den Regionen Indiens, in denen sich zwei rivalisierende Gruppen über Jahrhunderte bekämpft haben, wenn es auch Zeiten gab, in denen man sich in Ruhe gelassen hat. Das waren zum einen die Bahmani Sultane bzw. in der Nachfolge die unabhängigen Sultanate (Bijapur u.a.) und zum anderen die hinduistischen Könige von Vijayanagar (heute Hampi). Wir besuchen mit Bijapur also das ehemalige Sultanat der Adil Schah-Dynastie.

Das gigantische Grabmal des Mohammed Adil Schah ist bereits von 20 km Entfernung zu sehen. Schah Mohammed Adil ließ den Bau bereits am ersten Tag seiner Regentschaft anordnen. Das Grabmal wird von der  zweitgrößten Kuppel der Welt beschirmt. In der Flüstergalerie in der Kuppel wird eine Nachricht 38 m weit getragen und 11 mal wiederholt. Leider waren wir nachmittags nicht alleine dort. Lautes Geschrei hallte bereits im riesigen nahezu leeren Innenraum, auf der Galerie war es kaum auszuhalten. Ich war froh, als ich die Kuppel wieder verlassen konnte. Die Sicht von der Außengalerie war gut, wenn auch auf Grund des Dunstes die Weite der Landschaft fehlte.

Das Mausoleum liegt in einem weitem Parkgelände.
Unter dem Dach liegt das Grabmal des Schahs, seine Familienmitglieder sind in den Gräbern daneben.
Der Blick von unten zur gigantischen Kuppel und zur Galerie  der kreischenden Kids.
Vom Dach aus kann man durch den Spalt die Galerie in der Kuppel betreten.
An jeder Ecke des Gebäudes ein hoher, schlanker Turm.
Ein Foto vom Dach: Unten liegt das archäologische Museum.


An unserem zweiten Tag in Bijapur fuhr uns Ibrahim zu den Highlights von Bijapur.
Eine große Moschee mit einer zwiebelförmigen Kuppel und einem großen Arkadenhof.

Der Arkadengang der Jama Masjid von Bijapur
Die Jama-Moschee ist von Ali Adil Shah, der von 1557-1579 regierte, in Auftrag gegeben worden. Sie fasst 2250 Gläubige.


Jal Manzin, ein Wasserpavillion und eine kühle Glaubensstätte.

Die männliche Jugend demonstriert ihre Sprungkünste.
Adil Shah II ließ das Mausoleum für seine Frau erbauen. Leider starb er eher als sie und war der erste, der im  Grabmahl seine Ruhestätte fand. 
Dem Mausoleum gegenüber liegt die Moschee 

Zwei gegenüberliegende Gebäude, eine Moschee und ein Grabmal bilden eines der elegantesten  und  bestproportionierten islamischen Monumente in Indien. Die 24 m hohen Minarette des Ibrahim Rouza sollen die Erbauer des Taj Mahal inspiriert haben.


Filigrane Verzierungen an den Bögen aus Marmor.

Bara Kaman: ein unvollendetes Gebäude, da der Erbauer Adil Shah III starb. Übrig geblieben  sind die eleganten Bögen auf einer Plattform.

Eine Hochzeitsgesellschaft zieht zum Haus des Brautpaars mit lauter Musik. Wir wurden  aufgefordert mitzutanzen und taten unser bestes.

Schülerinnen in der Mittagspause- eine fröhliche Runde, mit denen wir uns auch etwas in Englisch unterhalten konnten. 



1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Ihr Lieben, jetzt erst sehe ich eure interessanten und beeindruckenden Bilder und Berichte. Ich muss gleich zur Schule. Ich melde mich wieder. Das wird auch Ingrid sehr freuen, wenn ich ihr die Bilder zeige. Bleibt gesund und achtsam! Liebe Grüße von Bert.